nach fast 8jähriger leidenszeit endlich ruhe

ich bin zufällig in dieses forum geraten und möchte meine geschichte schildern, in der hoffnung, dass die eine oder andere daraus etwas ziehen kann.

auslöser vor ca. 10 jahren war eine trennung, am nächsten tag hatte ich heftigen pilz. davor hatte ich ihn bestimmt auch einmal im jahr, er ließ sich aber mit clotrimazol (zäpfchen und creme) gut behandeln. ab diesem zeitpunkt nicht mehr, genausogut hätte ich niveacreme benutzen können.

in den darauffolgenden jahren hab ich alles probiert, von fungata bis siros, hab die frauenärzte gewechselt, bin zur heilpraktikerin, hab mit knoblauchzehen und joghurt experimentiert, hab die ernährung umgestellt, hab eine darmsanierung durchgeführt mit nystatin, es half nichts, der pilz kam immer wieder, bevorzugt kurz nach der periode.

irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich in die hautklinik ging (die schleimhäute leiden ja auch unter der dauerbehandlung). dort erhielt ich dann diflucan, danach war wenigstens mal ein halbes jahr ruhe. ich musste allerdings nach der 3wöchigen diflucan-behandlung erstmal die schleimhaut wieder aufbauen mit eubiolac verla (milchsäure), da der pilz weg war, die schleimhaut aber ziemlich gereizt (machte sich ungünstigerweise als juckreiz bemerkbar).

der pilz kam jetzt immer seltener, worüber ich schon sehr glücklich war. es gab bestimmte auslösende faktoren:

1. wenn schlechte ernährung mit stress, wenig schlaf und sich in verrauchter umgebung aufhalten zusammenkam, konnte ich darauf wetten, dass sich der pilz meldet.
2. der besuch des hallenbades (nicht aber freibad komischerweise) führte mich schnurstracks zur gynäkologin - ich nehme an, chlorwasser ist dem pilz äußerst zuträglich, was mir auch schon andere frauen bestätigten.
3. eine cortison-therapie ließ den pilz ebenfalls wieder aufleben (antibiotika nehme ich grundsätzlich nicht)
4. psychischer stress (beziehung, arbeit etc.)

in diesen fällen ließ ich mir wieder diflucan (fluconazol) oder sempera (itraconazol) verschreiben (wobei ich von mal zu mal weniger kapseln brauchte, um das ganze in den griff zu bekommen), danach wie gehabt milchsäure zum aufbau. auch mit inimur (für die äußerliche anwendung) habe ich sehr gute erfahrungen gemacht. früher hab ich auch die tampons während der menstruation mit etwas östrogen-creme präperiert, das hat der schleimhaut gut getan und dieses trockenheitsgefühl, das von der pilzbehandlung kommt, gelindert.

außerdem habe ich eine sehr kompetente frauenärztin, die mir mit traditioneller chinesischer medizin (tcm) mein immunsystem im scheidenbereich wieder gut aufgebaut hat. ich musste mehrere monate einen bestimmten tee (wird nur in speziellen apotheken gemixt, zahlt keine krankenkasse) trinken, der mir meinem gefühl nach sehr geholfen hat, dass die infektionen immer seltener wurden, mittlerweile ca. einmal im jahr.

außerdem benutze ich tampons nur in den starken menstruationstagen, sonst nur binden. die oben genannten auslösefaktoren versuche ich nach möglichkeit zu vermeiden. ich esse alles, was mir schmeckt, auch süßigkeiten.
es kann natürlich auch sein, dass ich jetzt aufgrund meines alters weniger anfällig für pilz geworden bin (ich bin 41).

abschließend möchte ich noch sagen, dass man niemals aufgeben und versuchen soll, nicht tag und nacht in gedanken um den pilz zu kreisen. ich weiß, das ist schwer, aber damit gibt man dem ganzen problem noch zusätzlich raum. so ist meine erfahrung.

herzliche grüße an alle, ich drücke euch die daumen!

angelika

p.s. falls jemand die zusammensetzung des chinesischen tees interessiert:

radix sophorae flavescentis 0,5 g
radix gentianae 1 g
flos magnoliae 1 g
radix scrophulariae 4 g
radix rhemaniae praeperata 4 g
cortex moutan 2 g

das ganze wird in der apotheke auf eine bestimmte art zusammengekocht, schmeckt widerlich, aber man gewöhnt sich daran (muss 3x am tag getrunken werden)