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Wiederkehrender Scheidenpilz? Verzweiflung, ratlos...

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

07.02.2021 | 22:03 Uhr

Hallo ihr Lieben, 

aus reiner Verzweiflung wende ich mich an dieses Forum, ob es mir wirklich hilft weiß ich nicht, aber häufig ist ja geteiltes Leid = halbes Leid. Ich fühle mich durch die ganze Sache schon etwas ekelig und nicht hygienisch...   Scheidenpilzinfektion. Alleine im vergangenen Jahr habe ich in der Apotheke für Cremes, Zäpfchen, Milchsäurekuren, usw. um die 200 Euro bezahlt. Ich bin Studentin und somit tut das Geld doch sehr weh und ist neben der körperlichen sowie psychischen Belastung auch nochmal etwas, was die ganze Sache noch unschöner macht. 

Ich gehe gefühlt alle ein-zwei Monate zu meiner Frauenärztin und schildere ihr meine Beschwerden. Es wird geprüft, was es sein könnte. Häufig heißt es entweder, dass da nichts sei, oder die Infektion bereits so abgeschwächt ist, dass keine Therapie notwendig wäre. Aus Verzweiflung ging ich zu einer anderen Ärztin, die mir bestätigte, dass ich einen Pilz habe, mir aber daraufhin wieder eine Carnifug aufschrieb. Eine Creme, die bei mir bereits Standardgast ist, Belara genommen und habe Anfang Januar zu der Mikrogyn gewechselt. In der Hoffnung, dass das alles abschwächt. Ich weiß, dass gerade bei einem Pillenwechsel das Milieu noch gestörter ist, aber jetzt sitze ich wieder in meinem Bett und klage über dieses Jucken. Es ist mir super peinlich mit Partner oder Mutter oder Freundin zu sprechen. Ich bin ratlos. Ich weiß, dass Milchsäurekuren helfen, aber ich habe leider nicht das Geld mir jeden Monat eine Neue zu kaufen. 

Vielleicht habt Ihr ja noch das ein oder andere Ass im Ärmel... und wenn nicht, dann hilft es mir, wenn ich höre, dass ich nicht alleine bin.


08.02.2021 09:14 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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15.02.2021, 09:09 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

leider ist diese Problematik sehr wohl bekannt. Chronischer Scheidenpilz ist sehr hartnäckig und verlangt für die Behandlung sehr viel Geduld, sowohl vom Patienten als auch vom Behandler. Letztlich sind echte Medikamente in überschaubarem Maße vorhanden. Es kommt immer wieder vor, dass der Pilz den Wirkstoffen "ausweicht", sodass ein Wechsel des Medikamentes notwendig ist. Das heißt, zusätzlich sind Begleitmaßnahmen notwendig, die dem Pilz die Umgebung unangenehm machen und sein Wachstum erschweren. Damit kann durch drei Arten Druck auf den Scheidenpilz ausgeübt werden: Durch Medikamente als direkte bekämpfende Wirkstoffe, durch die Mikroflora der Scheide, die den Pilz verdrängt und drittens durch für den Pilz ungünstige Umweltbedingungen, das heißt ungünstige Feuchtigkeits- und pH-Bedingungen. Die Grenzen sind natürlich fließend.
Konkret bedeutet das Folgendes für Sie: Als Begleitmaßnahmen sollte das Scheidenmileau möglichst gut belüftet sein, das heißt Unterwäsche sollte aus Baumwolle getragen werden, nachts nach Möglichkeit keine Unterwäsche. Milchsäurebakterien konkurrieren einerseits mit dem Pilz um Platz, andererseits sorgen sie für einen sauren pH-Wert, der dem Pilz schadet. Viel trinken sorgt für ein regelmäßiges "Spülen". Zuletzt sollte auch erwogen werden, die Pille vollständig abzusetzen, da der hormonelle Wechsel beim Zyklus ebenfalls die Zusammensetzung des Schleimhautsekrets beeinflusst, sodass es für Pilze schwieriger ist, sich festzusetzen. Hygiene sollte nur mit Wasser stattfinden, verwenden Sie keine Seife, um sich im Intimbereich zu waschen.
Mit Hilfe dieser Maßnahmen lässt sich die eigentliche Behandlung zumeist sehr gut unterstützen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam