Liebes Team, ich hoffe auf eine Idee, einen Hinweis oder Rat. Mittlerweile bin ich psychisch stark durch folgende Situation belastet.
Mitte November hatte ich Oralverkehr und Petting mit meinem Partner. Circa zwei Tage später bekam ich leichten weißlichen Belag am Eingang der Scheide und Ausfluss. Meine FA empfohl Kadefungin Creme. Zwei Wochen später keine Besserung.
Meine FA Verschrieb mir auf Verdacht Fluconazol 1xWoche 150mg. Leichte Besserung dann Verschlimmerung. Ich bekam eine höhere Dosierung an Fluconazol 2x Woche. Wieder kurzzeitige Besserung. Abstriche auf Pilze jedoch wiederholt negativ. Trotzdem erhöhte sie die Dosis erneut auf 200mg alle zwei Tage für eine Woche. Im erneuten Abstrich wieder kein Pilz aber aber Bakterien leicht positiv. Clamydien negativ. Behandlung mit Arilin N2. Wieder erst besser, dann erneut Ausfluss und Belag. Im Labor aber keine Bakterien mehr und erneut keine Pilze. Meine FA ist ratlos… und ich verzweifelt.
Meine Fragen:
Was könnte ich haben? Was macht so einen weißen Belag? Dieser ist kein Ausfluss und kein Smegma.
Ich nehme Biotic Oral und Vagiflor 2xWoche. In den Labors habe ich ein gutes Scheidenmillie. Aber ganz offensichtlich stimmt etwas nicht und macht Beschwerden. Eher ein Brennen als ein Jucken.
Ich habe auch Angst, dass ich so resistent gegen Fluconazol werde oder schon bin. Kann das sein?
Kann es einen Unterschied in den Laborergebnissen machen, ob die FA den Abstrich innen in der Vagina oder außen im Bereich des Belags nimmt?
Danke im Voraus.
Unter welcher Infektion leide ich ?
Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Sandra4321,
verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort.
Wir können natürlich aus der Ferne und ohne eigene Untersuchung natürlich keine Diagnose stellen, aber wollen natürlich trotzdem versuchen, Ihnen zu helfen.
Plausibel wäre natürlich schon, dass es zu einer Pilzinfektion gekommen ist. Diese wurde dann zwar behandelt, allerdings offensichtlich nicht erfolgreich. Die zwischenzeitliche, vorübergehende Besserung unter Fluconazol deutet allerdings schon eher in die Richtung einer Pilzinfektion.
Durch die initiale Behandlung kann zu einer Verschiebung der Scheidenflora gekommen sein. Dadurch könnten sich bestimmte Bakterien etwas vermehrt haben. Ob diese dann am Ende auch Beschwerden verursacht haben, ist unklar. Vorstellbar wäre aber, dass durch die intensive Behandlung und die Veränderung der Flora zwischenzeitlich die Schleimhaut oberflächlich etwas geschädigt wurde und sich wieder regenerieren muss. Der Belag könnte ein Ergebnis der Wundheilung sein.
Das Biotic Oral und Vagiflor wären in diesem Fall sinnvolle Maßnahmen. Außerdem sollten Sie auf eine gute Belüftung des Intimbereichs achten. Tragen Sie dazu am besten Baumwollunterwäsche, nachts nach Möglichkeit sollten Sie ganz auf Unterwäsche verzichten. Waschen im Intimbereich am besten ohne Seife, nur klares Wasser.
Pilze können tatsächlich gegen verschiedene Mittel Resistenzen entwickeln. Acuh gegen Fluconazol. Es wäre tatsächlich auch plausibel, dass sich bereits eine Resistenz entwickelt hat. Die Behandlung sollte deshalb abwechselnd mit verschiedenen Mitteln erfolgen, damit diese Resistenz umgangen werden kann.
Ja, der Abstrich kann unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wo er genommen wurde. Es kann deshalb auch manchmal sinnvoll sein, zwei Abstriche zu machen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
Kommentar
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Gibt es Pilzarten die nicht im normalen Labor "entdeckt" werden?
Es waren bisher immer alle Abstriche negativ. Ist es dann dennoch sinnvoll nochmal mit Fluconazol und einem anderen Mittel zu behandeln auch wenn die Ergebnisse keinen Pilz anzeigen?
Ich habe große Angst vor Resistenzen und wüsste so gerne, was mir fehlt.
In zwei Wochen habe ich endlich einen Termin bei einer anderen Frauenärztin bekommen.
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Sandra4321,
Sehr gerne.
Theoretisch gibt es schon Pilze, die in einer Routineuntersuchung nicht nachgewiesen werden. Allerdings ist das ziemlich unwahrscheinlich. Eher scheint möglich, dass das Ergebkis aufgrund der Behandlung falsch negativ war. Prinzipiell könnte also schon noch ein Pilz vorliegen, der vielleicht auch behandelt werden müsste.
Wir dürfen ohne eigene Untersuchung leider keine Therapieempfehlung geben. Deshalb sollten Sie das auch mit Ihrer Ärztin besprechen. Sinnvoll könnte jetzt aber auch sein, die Behandlung zu pausieren und kurz abzuwarten, wie es sich entwickelt. Wird die Symptomatik rasch schlimmer, ist die Pilzbehandlung offensichtlich angemessen und sollte lediglich angepasst werden. Vorstellbar wäre aber auch, dass die Schleimhaut ersteinmal Erholung braucht.
Falls Sie außerdem eine Pille einnehmen, könnte es auch sinnvoll sein, diese zu pausieren. Besprechen Sie auch das mit Ihrer Ärztin.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam