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Mycoplasmen

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

10.01.2006 | 08:07 Uhr

Ich hatte im letzten Jahr mit hartnäckigen Infektionen zu kämpfen (Pilz, bakterielle Vaginose). Bei jedem Abstrich im Labor, verteilt auf etwa 4 Monate (waren ca. 3 Tests) wurden immer auch Mykoplasmen (meist Ureaplasmen, einmal auch hominis)gefunden. Mal vereinzelt, beim nächsten mal um einige mehr, am Schluß wieder vereinzelt. Jeweils in Harnröhre und Scheide.

Da ich auf unterschiedliche Antibiotika sofort allergisch reagierte, konnte ich keine Therapie beenden.

Danach kamen Provokationstestungen im Spital, ich bekam ein paar Tage hintereinander verschiedene AB. Das war also das einzige Mal wo ich mehrere Tage lang ABs nahm, und das waren auch nicht alle welche die gegen Mykoplasmen helfen würden.

Trotzdem war ein paar Wochen danach bei einem erneuten Abstrich im Krankenhaus alles im normalen Bereich, besonders die Mykoplasmen waren negativ. Um diesen Befund zu bestätigen ging ich nochmals ein paar Wochen später in mein ursprüngliches Labor, und habe dort auch noch einen Abstrich machen lassen. Der Befund war vorbildlich, in der Scheide waren alle Bakterien negativ, nur Döderlein vorhanden, nur in der Harnröhre wurden vereinzelt Enterokokken gefunden.

Dennoch habe ich zwei Beschwerdebilder:
* immer wieder mal ein leichtes Brennen in der Harnröhre beim Wasserlassen; meist ist das nacher gleich wieder weg, also nur während der Harn durch die Harnröhre fließt, und oft spür ich schon beim nächsten Wasserlassen kein Brennen mehr

* Schmerzen beim Sex: beim Eindringen, und fast immer entwickelt sich mit der Zeit ein recht starkes Brennen; habe überhaupt das Gefühl das vorallem die Schleimhaut direkt zwischen Scheideneingang und Damm sehr empfindlich ist, und bei Berührung/Reibung zu Brennen beginnt.

Das zweite Problem hab ich eigentlich schon Jahre, seit ich Sex habe, könnte also gut sein daß das garnicht mit irgendwelchen Bakterien zusammenhängt. Was könnte ich in dem Fall aber dagegen tun?

Das erste Problem kam letztes Jahr irgendwann mit diesen Infektionen. Habs eigentlich mit den Mykoplasmen in Verbindung gebracht, weil diese Bakterien die einzigen waren, die konstant bei jedem Abstrich da waren, die anderen Bakterien wechselten immer. Jetzt sind diese aber negativ, und es ist in den letzten Monaten auch schon viel besser gewesen, bzw. zeitweise schon fast ganz weg, aber manchmal hab ichs eben immer noch.

Heute meinte nun meine FA zu mir (ohne daß ich ihr von den Beschwerden erzählte, hab ihr nur vom letzten Befund erzählt) daß man Mykoplasmen oft nicht nachweisen könnte, da die so einen langen Vermehrungszyklus hätten, und in bestimmten Phasen, wo sie sich nicht vermehren, könnte man sie auch nicht nachweisen. Stimmt das denn? Ist der Nachweis wirklich unsicher? Sie hat vorher mal in so einem Pilzlabor gearbeitet. Jedenfalls meinte sie, nachdem ich ja eigentlich keine Therapie gegen die Mykoplasmen hatte, das sie das nicht so ganz glauben könnte, mit dem negativen Ergebnis.

Weiß jetzt natürlich nicht, was ich davon halten soll, zumal ich ja nicht vollkommen beschwerdenlos bin.

Ich hatte, genau bevor die ganzen Probleme begannen, einmal ungeschützen Sex mit meinem (damals neuen) Freund. Er hat damals einen und jetzt mit mir nochmal einen Abstrich bei sich machen lassen. Auch eine Ejakulatprobe. Außer ein paar normalen Hautkeimen wie Staphylokokken kam aber nichts raus. Also Mykoplasmen negativ. Ich hab mich die ganze Zeit auch gefragt, woher ich diese habe, und nachdem er negativ war, nahm ich an daß ich sie wohl schon länger mit mir herumgeschleppt haben muß. Aber wenn das negative Ergebnis ja so unsicher ist, dann könnte er sie ja doch haben, und ich habe Angst wenn ich das nächste mal ungeschützten Verkehr mit ihm habe, daß alles wieder von vorne losgehen könnte. Und selbst wenn ich die Mykoplasmen wirklich nicht von ihm hatte - müsste ich ihn dann nicht zumindest damit angesteckt haben?

Sorry für den langen Beitrag, ich hoffe Sie können mir zumindest ein wenig Klarheit bringen, vorallem was diesen Mykoplasmennachweis betrifft.

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11.01.2006, 02:26 Uhr
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Sehr geehrte Fragestellerin,

man muß sagen, daß Mykoplasmen auch als fakultativ pathogene Errger auch bei Gesunden als Bestandteil der normalen Schleimhautflora vorkommen können.
Zudem können diese Keime auf Spezialmedien sehr wohl kultiviert werden. Insofern können Sie, wenn mehrer megative Abstrichergebnisse vorliegen, diesen schon Glauben schenken.
Wenn Sie die empfohlenen Antibiotika aufgrund allergischer Reaktionen nicht einnehmen können, kann ich Ihnen auch nichts anderes raten.
Wobei die Beschwerden klingen für mich eher nach einer Reizung der Schleimhaut und immer wieder beginnende Harnwegsinfektionen.
Versuchen Sie es mit Milchsäurebakterien (Döderlein med, Vagiflor) oder Multi-Gyn-Gel innerhalb der Scheide, zur Pflege äußerlich mitDeumavan Creme und viel, viel Tinken.
Alles Gute !!!!! Dr. Anja Oppelt

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11.01.2006, 03:05 Uhr
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Zu den Mykoplasmen: meine Frauenärztin meinte bloß, daß es bei der Kultivierung eben passieren kann, daß keine Mykoplasmen nachgewiesen werden, obwohl dennoch welche da sind. Sie glauben also, daß der Nachweis schon sehr sicher ist? Wie ist das eigentlich grundsätzlich mit den Keimen: es heißt ja die Scheidenflora ist nicht steril, und daß da immer ein Gleichgewicht von unterschiedlichsten Bakterien herrscht. Warum waren aber dann bei meinem letzten Abstrichergebnis alle Bakterien bis auf einige Döderlein-Bakterien negativ?

Zu dem Brennen beim Wasserlassen: daß es immer wieder ein beginnender Harnwegsinfekt ist, kann ich mir nicht ganz vorstellen, da es so extrem sporadisch auftritt - wie gesagt, beim einen mal brennt es ein wenig, und beim nächsten mal, 2 Stunden später, ists wieder ganz normal. Außerdem wurde immer mal wieder der Harn untersucht, und da war nie was auffälliges, außer sehr wenig Erythrozyten aber im normalen Bereich. Manchmal kommt es mir vor, daß die Wahrscheinlichkeit daß es brennt zunimmt, je konzentrierter der Harn ist. Kann ich mir aber auch bloß einbilden. Könnte auch eine einfache Reizung der Harnröhre vorliegen? Wenn ja, wodurch, wenn nicht durch Bakterien? Oder müsste es bei einer Reizung auch IMMER brennen, und nicht nur manchmal?

Döderlein-Zäpfchen wende ich zwischendurch (meist 1-2 nach der Regel) immer wieder an, hauptsächlich wegen der Vorbeugung. An dieser erhöhten Empfindlichkeit am Scheideneingang ändert das natürlich nichts. Aber ich habe mir schon vorgenommen, in der Apotheke nach Deumavan und Multi-Gyn-Gel zu fragen!