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Chronische bakterielle Infektion und wachsender Kinderwunsch

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

12.06.2007 | 11:10 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Oppelt,

Ich bin langsam am Ende meiner Kräfte angelangt: seit 1,5 Jahren plage ich mich nun permanent mit Scheideninfektionen herum. Zuerst war es eine hartnäckige Pilzinfektion aufgrund einer Antibiotika-Gabe. Seit einem Jahr habe ich nun aber durchgängig bakterielle Infektionen und auch schon 3x eine Unterleibsentzündung, die jeweils mehrwöchig mit Antibiotika bzw. desinfizierenden Medikamenten (Fluomycin, Vagi-Hex, etc.) behandelt wurden. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich gegen Antibiotika resistent bin (ich musste vor 2 Jahren aufgrund einer chronischen Mandelentzündung mehrmals pro Monat über fast ein ganzes Jahr hinweg Antibiotika schlucken. Die Mandelentzündung verschwand trotzdem nicht und letztendlich wurden mir die Mandeln entfernt). Kann so etwas denn sein? Außerdem bin ich gegen Penicillin allergisch und bei den anderen Antibiotika bekomme ich meist die Hälfte der Nebenwirkungen, die auf der Packungsbeilage zu finden sind (Übelkeit, Durchfall, Depressionen, Hautausschläge, etc.).

Ich halte seit jeher die Regeln zur Intimhygiene ein (wasche mich 1x täglich mit warmem Wasser, trage nur Baumwollslpis, die ich bei 90° und mit einem Desinfektionswaschmittel wasche, wische beim Stuhlgang von der Scheide weg und esse zudem wenig Süßigkeiten und 2 LC1-Joghurts pro Tag), aber es wird und wird nicht besser.

Auch baue ich meine Scheidenflora immer nach der Antibitiotika-Gabe auf. Ich habe schon alles durch: Eubiolac, Vagi C, Vagisan, Vagiflor, Multigyn Acti-Gel und Döderlein Med. Letztere habe ich sogar über mehrere Wochen genommen -trotzdem plagte mich kurz darauf wieder eine bakterielle Infektion. Immer ist es so, dass die Beschwerden direkt nach Ende der Periode einsetzen, also dann, wenn ich die Behandlung zwangsweise unterbrechen muss.

Ich war auch schon bei diversen Frauenärzten deswegen. Keiner scheint mich ernstzunehmen. Außerdem wurden bei mir B-Streptokokken diagnotiziert, d.h., ich habe eigentlich permanent und natürlicherweise infektiöse Bakterien in mir. Stimmt das denn? Heißt das, dass ich niemals beschwerdenfrei leben kann?

Mein langjähriger Freund leidet natürlich auch unter dem Ganzen, denn wir haben seit Monaten keinen Geschlechtsverkehr mehr. Von ihm kann ich mich aber auch nicht angesteckt haben, da wir immer mit Kondom verhüten (hormonelle Verhütung nehme ich keine).

Noch dazu habe ich einen stark ausgeprägten Kinderwunsch und würde gerne in einem Jahr ans Kinderkriegen denken -nur: geht das denn mit dieser chronischen Infektion überhaupt? Ich habe gelesen, dass Frauen, die B-Streptokokken in ihrer Scheide haben, kurz vor der Geburt mit Antibiotika behandelt werden, um zu verhindern, dass das Kind eine Sepsis oder Meningitis davonträgt.

Nun habe ich aber in einem Forum von mit B-Streptokokken betroffenen Frauen selbst gehört, dass diese viele Fehl- und Totgeburten erlitten haben. Die Bakterien seien hierbei durch den Muttermund in die Plazenta vorgedrungen und hätten das Kind infiziert. Kann man dem irgendwie vorbeugen? Ich habe jetzt wahnsinnige Angst, dass mir so etwas passieren könnte....

Ich weiß, das sind jetzt sehr viele Fragen und Probleme auf einmal, aber ich hoffe, dass Sie mir trotzdem weiterhelfen können.

Mit freundlichen Grüßen,
Penelope

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Bisherige Antworten
Expertin-Oppelt
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13.06.2007, 09:52 Uhr
Antwort von Expertin-Oppelt

Hallo Penelope,

fassen Sie sich bitte etwas kürzer.
Danke Dr. Anja Oppelt

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13.06.2007, 12:33 Uhr
Antwort

Danke! Das habe ich bisher auch von meinen Frauenärzten hören dürfen. So viel zum Thema keiner nimmt mich ernst...

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14.06.2007, 03:55 Uhr
Antwort

Hallo
Ich bin nicht die Aerztin, hoffe aber, Dir ein wenig helfen zu können.

Wurde nach einer Antibiotika-Therapie (Ca. 1 Woche nach Beendigung der Therapie) ein Kontrollabstrich gemacht? Warst Du dann Beschwerdefrei?

Bakterielle Infektionen sind mühsam, ich weiss. Wurde Dein PH-Wert in der Scheide auch schon gemessen? Wenn der immer etwas zu hoch ist (also über PH 5) dann würde ich schauen, ob Du mit Vagisan (nicht Vagiflor) den PH-Wert zuerst regulieren kannst. Und dannach mit Döderlein nochmal eine Kur machen. Wird im Diskussionsforum viel geraten. (z.B. von Corry)

Dann würde ich noch versuchen einen Arzt zu finden, der sich wirklich Zeit nimmt und Dich ernst nimmt. Das gibt es. Frag in Deiner Bekanntschaft mal rum. Vielleicht hat dort jemand einen sehr guten Frauenarzt.

Lass den Kopf nicht hängen. Das geht auch mal vorbei, es geht einfach an die Psyche. Ich bin 34 und habe immer wieder mal Probleme mit Pilzen. Hatte Feigwarzen mit 20, Bakterien, Herpes Genitalis, Blasenentzündungen usw. (Seit ich meinen ersten richtigen Freund hatte also mit 17)

Gottseidank habe ich jetzt nur ab und an mal eine Pilzinfektion der Rest hat sich stabilisiert. Es kommen bessere Zeiten.

Wünsche Dir alles Gute
Viele Grüsse Resi