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Borderline-Tumor im Eierstock

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

16.02.2007 | 10:46 Uhr

Hallo Fr. Dr. Oppelt,
mir wurde vor zwei Wochen eine Zyste am rechten Eierstock mittels Bauchspiegelung entfernt. Sie war nur 4 cm groß, hielt sich aber hartnäckig seit einem knappen Jahr und man sah im Ultraschall am Ende eine Binnenstruktur in der Zyste, nachdem ich ein Eierstockentzündung hatte. Daher sollte die Zyste raus.

Der Operateur meinte nach der OP, die Zyste habe unauffällig ausgesehen, sei mit klarer Flüssigkeit gefüllt gewesen und offenbar eine normale funktionale Zyste. Er habe sie trotzdem vorsichtig im Stück mittels eines Säckchens entfernt und sie vorsichtshalber in die Histologie zur Untersuchung geschickt.

Leider ist das Ergebnis dieser histologischen Untersuchung nicht so toll: sie haben festgestellt, dass es sich um einen Borderline-Tumor handelte, die Zyste also eine Vorstufe zur Bösartigkeit war. Aber, wie gesagt, die Zyste ist ja nun draußen.

Meine Ärztin sagte mir, der Eierstock solle in vier Wochen raus. Nochmal in die Klinik, nochmal Vollnarkose, nochmal eine Bauchspiegelung - jetzt, nachdem alles so schön am Verheilen ist, wieder den Bauch aufschneiden. DAzu kommt, dass ich vierzig bin und eigentlich noch gern ein Kind hätte. Mit nur einem Eierstock wird das möglicherweise noch schwieriger, als es sowieso schon ist.

Ich möchte Sie daher um Ihre Einschätzung bitten: muß ich den (jetzt gesunden) Eierstock wirklich so umgehend entfernen lassen? Ich bin seit drei Monaten dauern krank (erst die Eierstockentzündung, dann die Zysten-OP) und möchte nun gern erstmal wieder gesund sein und nicht gleich wieder in die Klinik und zwei Wochen das Bett hüten. Davon abgesehen, dass ich eben sehr ungern einen (gesunden) Eierstock hergebe, wegen des Kinderwunsches. Wie lange kann ich Ihrer MEinung nach mit der OP warten? Und: was kann passieren, wenn ich den Eierstock nicht umgehend rausnehmen lasse? Bekomme ich dann möglicherweise Eierstockkrebs?

Vielen Dank für Ihre Antwort
Christiane

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Expertin-Oppelt
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17.02.2007, 09:48 Uhr
Antwort von Expertin-Oppelt

Hallo Christiane,

Die Therapie des Borderline-Tumors ist stadienabhängig.
Im Stadium I ist eine einseitige Eierstocksentfernung bei Kinderwunsch möglich. Von eingen Autoren werden auch Proben aus dem anderen Eierstock empfohlen.
Nach Abschluß des Kinderwunsches sollte man beide Eierstöcke, die Gebärmutter, das Bauchfell und beim mucinösen Typ auch den Blinddarm entfernen.
Dies alles sollte nicht per Bauchspiegelung, sondern über einen Bauchschnitt erfolgen.
Lassen Sie sich in einem Zentrum, in dem viele solche Fälle sind ausreichend beraten.
Alles Gute !!!! Dr. Anja Oppelt