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wunde Stellen im Intimbereich

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

10.06.2021 | 11:26 Uhr

Liebe Experten,

nachdem ich fast 1 Jahr Antibiotika wegen einer Arm-OP einnehmen musste, bemerkte ich dass sich im Intimbereich zunehmend wunde Stellen ausbreiteten. Leider verbesserte sich die Situation nach Absetzung der Medikamente nicht. Seit 1,5 Jahren habe ich offene und blutige Schamplippen mit starken Schmerzen. Immer wieder kommt dazu eine Blasenentzündung. Ich verwende seit dieser Zeit Vaginal- und auch Östrogensalben, ohne Erfolg. Meine Gynäkologin ist ratlos und weiß nicht weiter. Für mich sind die Schmerzen mittlerweile unertäglich. Haben sie eine Idee worum es sich handelt oder was ich noch probieren könnte?

 

Vielen Dank, Vera

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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13.06.2021, 11:16 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Vera,

entshculdigen Sie bitte unsere so späte Antwort.
Naheliegend wäre natürlich, dass sich damals ein Pilz ansiedeln oder ausbreiten konnte, der es leicht hatte, da durch das Antibiotikum die "guten" Bakterien geschwächt wurden. Ob es sich aber wirklich um einen Pilz handelt oder nicht, können wir natürlich ohne eigene Untersuchung nicht sagen, deswegen sollte Ihre Frauenärztin das am besten mittels eines Abstriches klären.
Sollte sich ein Scheidenpilz bestätigen, sollte dieser auch nachdrücklich behandelt werden. Zum Einen geht es dann darum, den Pilz direkt mittels Salben und ggf. auch Tabletten zu bekämpfen, zum anderen geht es darum, die Umgebung, also den Vaginalbereich möglichst unangenehm für einen Pilz zu gestalten. Dazu sollte vor allem die natürliche Flora gestärkt werden. Dies geschieht mit Milchsäurebakterien. Da Pilze von einer feuchten Umgebung profitieren, sollte das vermieden werden, das heißt, den Vaginalbereich möglichst gut belüften, nachts am besten keine Unterwäsche tragen, Unterwäsche sollte aus Baumwolle sein, kein Synthetik. Waschen sollte im Intimbereich ohne Seife, nur mit Wasser erfolgen. Viel trinken und häufiges Wasserlassen beugt Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen vor und verhinder den Rückzug von Pilzsporen in die Harnröhre. Zu guter letzt sollten Sie, falls Sie die Pille einnehmen, diese pausieren.
Differentialdiagnostisch sollte noch erwogen werden, ob es nicht einfach zufällig zum Zeitpunkt der Antibiotikaeinnahme aufgetreten ist und ob es sich nicht in Wirklichkeit um eine Hautkrankheit handelt. Dazu sollte ein Hautarzt aufgesucht werden, der eigene Untersuchungen durchführen kann. Dabei geht es eher darum zu klären, ob nicht auch ein Autoimmunprozess z.B. vorliegen könnte.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam