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Wiederkehrender Pilz

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

29.12.2020 | 13:39 Uhr

Hallo :)

Ich möchte gerne meine Situation schildern.

Vor ca. 3 Monaten trat bei mir ein Scheidenpilz auf. Nichts half, ich habe etliche Cremes und Zäpfchen verschrieben bekommen und ausprobiert. Dann habe ich eine Fluconazol Tablette bekommen ,diese hat auch nicht ganz geholfen. Daraufhin habe ich vier dieser Tabletten genommen und der Pilz war erstmal weg. Durch einen Abstrich, sowie einer Laboruntersuchung wurde dies auch nachgewiesen. Nach 2 bis 3 Wochen kam der Pilz aber wieder. Eine Frauenärztin stellte diesen auch fest und sagte auch, dass dort unten so ziemlich alles " kaputt" wäre. Ich habe noch eine Flucanzol Tablette bekommen und hatte die nächsten Tage noch ziemliche Schmerzen. 

Ich trage nur noch Baumwollunterwäsche, schlafe nachts nackt, benutze keine Slipeinlagen mehr , creme mich mit Vagisan Schutzsalbe ein und werde in 2 Wochen meine Pille absetzen( Maxim ,nehme ich erst seit ca 5 Monaten)

Nun war ich nochmal bei einem Arzt. Dieser machte einen Abstrich, der negativ war. Den Abstrich hat er nur an den Schleimhäuten gemacht( an den inneren Schamlippen) , also gar nicht in die Scheide eingeführt. Kenne das eigentlich nur so.  Hat der Abstrich trotzdem ein richtiges Ergebnis? 

Er meinte aber auch ,dass es untenrum schon besser aussehe.

Und wie soll ich damit während meiner Periode umgehen. Da ich ja den Pilz nicht wiederbekommen möchte. Tampons und Binden sind da doch eher schlecht?

Zudem habe ich seit ein paar Tagen auch ab und zu Schmerzen beim pinkeln. Könnte das eine Blasenentzüng sein oder ist es gereizt? und darf man eine Wärmflasche benutzen? Wie gesagt möchte ich keinen weiteren Pilz riskieren.

Bin mittlerweile schon sehr paranoid was das ganze angeht und leider auch psychisch darunter.

Danke schonmal für die Hilfe!

Viele Grüße :)

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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31.12.2020, 20:14 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

der Verlauf, den Sie beschreiben, ist gar nicht so untypisch. Das Problem bei Scheidenpilzen ist oft, dass die Behandlung langwierig ist und erste Besserungen zwar eintreten, der Pilz aber nach Ende der Behandlung gleich wieder da ist. Deswegen sollten neben der medikamentösen Behandlung auch begleitende Maßnahmen stattfinden. Diese beinhalten das Absetzen der Pille, die Verwendung von Milchsäurebakterien und möglichst, das Scheidenmileau nicht feucht sondern gut belüftet zu halten. Diese Maßnahmen scheinen Sie bereits gut zu befolgen.
Der Abstrich, den Sie beschreiben, wurd korrekt durchgeführt, es ist nicht notwendig, dass der Tupfer vaginal eingeführt wird.
Tampons und Binden sollten Sie häufig wechseln und beim Wechseln immer ein kurzes Zeitintervall zum belüften einhalten.
Häufig ist es so, dass nach Pilzinfektionen noch eine zeitlang die Schleimhaut sehr gereizt ist. Das liegt einfach daran, dass der Pilz in die Haut eindringt und sie tiefer schädigt. Eine Reizuung ist also normal.
Allerdings könnte es auch sein, dass durch die Bekämpfung aller Pilze mittels Medikamenten schädliche Bakerien sich besser vermehren konnten und es dadurch zu einer Harnwegsinfektion kommt. Dies kann am besten mittels Urinprobe festgestellt werden.
Gegen eine Wärmflasche spricht jedenfalls nichts.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen und wünschen Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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02.01.2021, 12:05 Uhr
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Danke für die Hilfe!

 Nun ist es so, dass meine Blasenbeschwerden weg sind. Ich habe Naturheilprodukte benutzt, viel getrunken etc.

Seit gestern Abend habe ich aber wieder Schmerzen am Scheideneingang, bzw auch. neben dem Eingang und auch nur auf einer Seite. Es ist auch etwas gerötet wieder. Und es ist so ein komische Gedühl da.Jucken tut es nur selten. Als der Abstrich vor 2 Tagen gemacht wurde war es aber auch etwas gerötet.

Ich vermute aber ,dass der Pilz ein drittes Mal wieder da ist. Auch wenn die Schmerzen nicht so extrem sind. Ich verstehe nicht wieso, da ich wirklich allle Dinge befolge, die wichtig sind, um es nicht nochmal zu bekommen. Außer, dass ich die Pille noch nicht absetzen konnte. Zum Glück ist nächste Woche die Pillenpause.

Ich bin aber echt verzweifelt, da ich vor anderthalb Wochen eine Fluconazol Tablette genommen habe, wie kann das sein, dass es jetzt so schnell wieder auftritt.

Und falls die Schmerzen doller werden, was soll ich tun, da ja Wochenende ist. Ich kann nicht mehr. Denn letztes Mal waren die Schmerzen sehr extrem.

Liebe Grüße

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02.01.2021, 12:47 Uhr
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Meine Schmerzen werden leider immer schlimmer.

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02.01.2021, 13:39 Uhr
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Und die Schmerzen beim pinkeln sind leider wieder da und danach halten die auch an.

Lifeline Gesundheitsteam
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04.01.2021, 00:06 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

leider ist ein solcher Verlauf nicht ungewöhnlich. Es gibt immer wieder Fälle, in denen der Pilz nach der ersten erfolgreichen Behandlung wieder kommt und Beschwerden verursacht.
Leider gibt es hierzu auch kein einfaches effizientes Vorgehen, letztlich hilft es nur, immer wieder mit verschiedenen Pilzmitteln den Pilz zu behandeln, bei Wiederauftreten oder erfolgloser Behandlung sollte das Mittel gewechselt werden, es sollten sowohl systemische Medikamente, also Tabletten, als auch Lokale, also Salben, zum Einsatz kommen.
Die Begleitmaßnahmen sollten weitergeführt werden. Die gute Nachricht ist, dass die Behandlung durchaus in den meisten Fällen erfolgreich ist. Die schlechte Nachricht ist natürlich, dass die Behandlung sehr lange dauern können.
Wir können Sie nur ermuntern, die Behandlung fortzusetzen und alle Maßnahmen weiterzuführen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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04.01.2021, 00:40 Uhr
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Dankeschön! 

Ich war bei einer Ärztin. In meinem Urin war nichts zu finden und sie meinte, dass keine Entzündung zu sehen wäre/ nichts entzündet aussähe.Es wurde kein Abstrich gemacht. Schmerzen habe ich eigentlich auch keine mehr, außer ab und zu ein jucken. Was aber sicherlich nur Nachbeschwerden sind.

Jetzt mache ich eine Milchsäurekur( Lactofem - Milchsäurezäpfchen). Dort sind 7 Zäpfchen enthalten, in der Beschreibung steht, dass diese 5 bis 7 Tage angewendet werden sollten. Reicht es denn wirklich, dass ich diese nur 5 mal anwende? Ich bekomme nämlich bald meine Periode.

Und wie ist das mit Geschlechtsverkehr, die Zäpfchen können die Reißfestigkeit von Kondomen ja beeinträchtigen. Ab wie vielen Tagen nach dem letzten Zäpfchen, ist denn sicher, dass keine Beeinträchtigung  von Kondomen besteht? Die Pille setze ich nämlich in ein paar Tagen ab.

Viele Grüße!

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05.01.2021, 13:22 Uhr
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Seit heute Morgen habe ich eigentlich ein durchgehendes jucken.

Können das auch nur noch Nachbeschwerden sein, weil ich das ja jetzt 4 Monate hatte und durch die vielen Cremes usw alles sehr empfindlich ist. Gestern saß ich etwas länger und es war danach etwas wund geschäuert/ Reizung und danach habe ich noch viel mit Klopapier rumgewischt. Zusätzlich benutze ich momentan noch eine Milchsäurekur.

Könnten das Gründe sein für den Juckreiz? 

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05.01.2021, 19:25 Uhr
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Der Juckreiz ist zwischenzeitlich weg, ich habe unter anderem eine Wundschutzsalbe benutzt. Nun ist es so, dass ich am Scheideneingang so ein komisches Gefühl habe und manchmal " piekst" es so. Aber es brennt nicht.

Kann das auch einfach durch die vielen Behandlungen kommen, dass es gerizt/ empfindlich/ wund ist?

Kann ich dort auch Wundschutzsalbe auftragen.

Viele Grüße!

Lifeline Gesundheitsteam
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06.01.2021, 22:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

dass die Untersuchungen der Ärztin negativ waren, ist sicherlich ein gutes Zeichen. Dann ist fast davon auszugehen, dass es sich "nur" mehr um die Nachwirkungen der Schädigung handelt. Dann spricht nichts gegen Wundschutzsalbe.
Einfluss auf die Verhütung mit Kondom sollten die Zäpfchen nur am Tag der Anwendung haben. Trotzdem sollten Sie aufpassen, dass das Kondom die Schleimhäute nicht weiter reizt und verletzt. Eventuell ist Gleitmittel von Vorteil.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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07.01.2021, 11:08 Uhr
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Hallo, leider hat meine Ärztin heute wieder einen Pilz festgestellt , zum dritten Mal...

Nun werde ich eine Fluconazol Langzeittherapie machen. Das heißt ich nehme erst einmal 4 Tage hintereinander jeweils 2 Tabletten( 200mg). Dann muss ich 8 Wochen die Tabletten nehmen, eine pro Woche. Am Dienstag werde ich zudem meine Pille absetzen. Ich creme immer mit Wundschutzsalbe ein und soll zwischendurch Milchsäure benutze.

Durch diese 4 Tage wird der Pilz, denke ich mal ,erstmal weggehen? 

Ist die Einnahme von den einzelnen Tabletten ,dann eher eine Vorsorge, also schützt vor Rückfällen?

Liebe Grüße:)

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07.01.2021, 16:57 Uhr
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Ich hätte noch eine Frage:)

Gibt es eigentlich Pilze, die auch resistent gegen Fluconazol sind? Ich meine bei mir war es so , dass die Flucanozol Tabletten auch gewirkt haben, aber nach 2  Wochen kam es wieder.

Könnte das mit der Langzeittherapie klappen und wie verhindere ich einen Pilz nach dem Absetzen der Tabletten?

Lifeline Gesundheitsteam
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10.01.2021, 14:21 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

theoretisch gibt es schon Pilze, die resistent gegen Fluconazol sind. Es entstehen beim Einsatz von Fluconazol auch immer wieder resistente Arten. Deswegen ist die gleichzeitige Bekämpfung des Pilzes auf mikrobiologischer Ebene ebenfalls entscheidend, sprich, die Döderleinstäbchen sorgen gleichzeitig dafür, dass das Mileau angesäuert wird und für Pilze deswegen schwerer zu besiedeln.
Erst kürzlich wurde sogar bekannt, dass Fluconazol die Resistenz auch gegen andere Mittel fördern kann. Das heißt aber nicht, dass die Behandlung so wie beschrieben falsch wäre. Es übt auf den Pilz einen gewissen Selektionsdruck aus, entscheidend sind dann eben die begleitenden anderen Maßnahmen, die Sie ja schon durchführen. Die Therapies sollte so wie geplant funktionieren, möglicherweise muss zwischendrin einmal das Antipilzmittel gewechselt werden, das wäre aber in Ordnung.
Anschließend sollten Sie vor allem die Begleitmaßnahmen weiterführen. Damit können Sie es einem Pilz einfach schon schwer machen, sich anzusiedeln und zu vermehren. Auch die Döderlein-Stäbchen können Sie weitereinnehmen, die sind auch prophylaktisch sinnvoll.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit nochmals weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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10.01.2021, 14:35 Uhr
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Dankeschön!

Mein Ph Wert ist aber im normalem Bereich, ist es trotzdem gut die Milchsäure zu benutzen? Und wäre von Kadefungin Flora Protect gut? Ich habe gehört, dass das besser gegen wiederkehrenden Pilz wirkt.

Und ich müsste doch keinen resistenten Pilz haben, weil Fluconazol schon 2 mal bei mir gewirkt hat ? Auch wenn es wieder gekommen ist.

Alle anderen Antipilzmittel haben bei mir leider nicht geholfen.

Viele Grüße:)

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11.01.2021, 01:38 Uhr
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Noch eine kleine Frage hätte ich:) 

Milchsäurekur und ähnliches werden doch erst benutzt wenn der Pilz weg ist? Also kurz danach?