Avatar

Was tun wenn kein Pilzmittel hilft

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

08.01.2021 | 08:02 Uhr
Ich weiss nicht mehr weiter und bitte um Hilfe.
Nach einer hartnäckigen Blasenentzündung Anfang November, die erst nach 4 Antibiotika wegging (2x Fosfomycin, 1x Cotrimoxazol Forte, 1x Ciprofloxacin), gefolgt von einer angeblichen Scheidenentzündung (Fluomizin und Vagiflor), habe ich nun seit einigen Wochen einen hartnäckigen Pilz der mit Kadefungin (3er Kombi) + Döderlein und danach 1x 150 mg Fluconazol + Gynoflor nicht wegging sondern immer schlimmer wird! Ich habe schon wieder die ganze Nacht nicht geschlafen vor lauter Beschwerden und bin nervlich langsam am Ende :( Nachts kann ich kaum schlafen und tagsüber weine ich andauernd. Dazu kommt noch die permanente Angst, dass jetzt wieder eine Blasenentzündung dazu kommt. Ich kann langsam nicht mehr.
Weiss jemand Rat?

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

2
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
10.01.2021, 13:37 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

für die Behandlung eines Scheidenpilzes gibt es eine Reihe an "Nebenmaßnahmen", die zusammengenommen ebenfalls eine große und wichtige Rolle in der Behandlung spielen.
Dazu gehört die Hygiene, der Vaginalbereich sollte nur mit Wasser ohne Seife gewaschen werden. Das Scheidenmileau sollte möglichst nicht feucht gehalten und gut belüftet werden. Das heißt, sie sollten am besten Baumwollunterwäsche tragen, beim Schlafen nach Möglichkeit auf einen Slip sogar ganz verzichten. Die Pille, falls eingenommen, sollte abgesetzt werden. Um die Harnröhre zu spülen, sollten Sie viel trinken und regelmäßig wasserlassen. Soweit möglich, sollten Sie auf Zucker in Essen oder Getränken verzichten.
Ansonsten ist die weitere Behandlung mit Medikamenten wohl notwendig, ob lokal oder systemisch (also als Tablette) gerade sinnvoll ist, kann nur durch ausprobieren festgestellt werden.
Wenn Sie sich daran halten und zusätzlich die Döderleinstäbchen nehmen, ist die Gefahr für eine Blasenentzündung nicht erhöht.
Haben Sie die Begleitmaßnahmen ebenfalls schon umgesetzt?

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Beitrag melden
11.01.2021, 07:28 Uhr
Kommentar

Hallo Lifeline-Gesundheitsteam,

vielen Dank für die Antwort! Ja, diese Begleitmaßnahmen habe ich bereits umgesetzt bis auf das Absetzen der Pille. Die nehme ich seit über 20 Jahren ohne Probleme, die aktuelle Scheidenpilz-Problematik ist ja zurückzuführen auf die Antibiotikaeinnahme im November 2020.

Es wurde am Freitag ein Abstrich eingeschickt, leider habe ich vergessen zu fragen, ob dieser überhaupt etwas bringt, da ich ja am Dienstag eine 150 mg Fluconazol-Tablette eingenommen habe und es ja eigentlich heißt, 7 Tage Pause zwischen Pilzmittel und Abstrich?

Ich habe langsam wirklich ernsthaft Angst...ich nehme seit Freitag täglich 50 mg Fluconazol ein und nutze Clotrimazol innen und außen, damit sind die Beschwerden auf ein erträgliches Maß zurückgegangen aber keinesfalls verschwunden. Kann ein Scheidenpilz irgendwann auch systemisch werden? Ist das nicht ziemlich gefählich, wenn er auf die gängigen Antipilzmittel dann nicht anspicht? Ich bin jetzt langsam wirklich verzweifelt :-(

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
14.01.2021, 00:31 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wir würden Ihnen trotzdem empfehlen, die Pille abzusetzen, auch wenn sie nicht ursächlich für die Entstehung ist. Es geht dabei einfach um den Zyklus, bei dem sich die Zusammensetzung des Schleimhautsekrets ändert, was es für Pilze auch immer wieder schwierig macht, sich anzusiedeln.
Wenn der Abstrich positiv ist, sollte das Ergebnis schon stimmen, trotz Pilzmittel.
Systemisch werden Pilze nur bei Immunsuppression. Ansonsten besteht diese Gefaht so gut wie nicht. Trotzdem, der Pilz sollte natürlich beseitigt werden. Leider ist genau dieser Verlauf bekannt und es hilft nur eine sehr sehr lange Behandlung mit allen Begleitmaßnahmen. Der Pilz kann immer wieder Resistenzen entwickeln, deswegen sind dauerhaft die Begleitmaßnahmen notwendig, um den Pilz auch immer wieder mit der gesunden Flora unter Druck zu setzen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen nochmal weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam