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Bakterienerkrankung auch am Penis??

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

19.02.2003 | 03:25 Uhr

<p>Wir waren nun schon bei vielen Ärzten und keiner konnte uns helfen und nun sind Sie unsere letzte Hoffnung. Ich bitte Sie uns zu helfen, Sie brauchen sich nur diesen Brief durchzulesen und uns zu schreiben, was Sie wissen, was Sie sich vorstellen können. Ich versuche nun alles so zu schildern, wie es sich ereignet hat. <p>Angefangen hat alles im September 2000. Mein Freund bekam an einer großen Ader am Penisschaft einen ca. 5mm großen Pickel, der auch nässte und eigenartig roch. Nach ca. 5 Tagen ging er wieder weg. Kurz danach flogen wir für zwei Wochen in die Dominikanische Republik in den Urlaub. Ich muss auch noch bemerken, dass wir uns immer treu waren und keinerlei körperlichen Kontakt zu anderen hatten. Von da an kam es manchmal vor, dass sein Penis nicht mehr richtig steif wurde, was zuvor niemals der Fall war.
Mitte Februar 2001 habe ich zum ersten Mal einen Hefepilz in der Scheide gehabt, d. h. meine Frauenärztin sagte mir das. Ich hatte weiße Beläge an den Schamlippen und es roch komisch aus meiner Scheide. Ich bekam eine Salbe verschrieben, doch dieselben Symptome traten alle Monate wieder auf und ich benutzte die Salbe wieder. Mein Freund und ich haben in dieser Zeit trotzdem häufig miteinander geschlafen, worauf sich auch bald an der Eichel meines Freundes die Haut schuppte und sein Penis trotz waschen komisch zu riechen begann. Auch er benutzte dann die Hefepilzsalbe Mykohaug und so steckten wir uns immer wieder gegenseitig an, d.h. so ca. jeden Monat kamen die Symptome wieder. Wir wissen aber nicht wirklich, ob es ein Hefepilz war, er wurde eben nur per Blickkontakt diagnostiziert. Im Juni 2001 hatte mein Freund dann eine Operation am Oberkiefer und musste viele Antibiotika einnehmen.
Von da an hatte ich offensichtlich keine Beschwerden mehr. Doch bei meinem Freund kam es dann immer wieder so weit, dass so ca. jeden Monat für ein paar Tage seine Eichel wieder sehr streng roch und sich schuppte. Das ging alles immer wieder von selbst vorbei. Mal war die Haut dort total ausgetrocknet und rissig und ein anderes Mal nässte seine Eichel. Mal war die Eichel ganz blass und dann wieder tief dunkelblau. Auch seine Hoden wurden immer weicher und wärmer. Er beschrieb es manchmal so, als fräßen sich die äußern Symptome nach innen und auch ein Penis fühlte sich ganz schlapprig und zermürbt an. Wir nahmen dann beide auf anraten eines Arztes noch einmal für drei Wochen am Stück die Pilzsalbe, doch nichts wurde besser.
Wir ließen im Januar 2002 einen Abstrich machen, da wurde nichts gefunden. Als sich die Beschwerden dann immer weiter verschoben und alles unregelmäßiger wurde, gingen wir Juni 2002 nochmals zum Arzt, diesmal fand man auf einem Abstrich von einem Penis Staphylococcus epidermidis (häufig), vergrünende Streptokokken (häufig), coryneforme Stäbchen (häufig), anhämolysierende Streptokokken (spärlich), Bacteroides species, und man sagte uns, dass dies normal sei und wurden wieder alleingelassen.
Mittlerweile haben sich alle Symptome verändert. Es ist nicht mehr so klar und deutlich für ein paar Tage und dann wieder weg, sondern es ist ständig da. Seine Eichel schuppt sich häufig und ist entzündet. Auch das Lustempfinden meines Freundes und sein Gefühl im Penis haben nachgelassen, und irgendwie sind seine Gefühlsnerven abgestumpft, aber ich möchte auch betonen, dass es keine Erektionsprobleme sind. Kann es sein, dass die Krankheit nun einfach chronisch ist, und deshalb sich die Symptome so unspezifisch sich verändert haben? Ich sehe wie fertig und blass mein Freund immer ist, er schläft auch jede Nacht über 12 Stunden. Das hat er früher nicht getan.
Nun haben wir am Anfang Januar 2003 noch einen Abstrich machen lassen.
Diesmal wurde bei mir bei einem Vaginalabstrich gefunden: keine Leukozyten, reichlich Laktobazillen (Döderleinflora), massenhaft Gardnerella vaginalis, massenhaft Ureaplasmen, vereinzelt koagulase - negative Staphylokkoken.
Bei einem Glanzabstrich von meinem Freund fand man nur reichlich koagulase - negative Staphylokokken.
Was hat das zu bedeuten und woher kann das kommen? Wie würden Sie weiterbehandeln, oder nach was würden Sie suchen? Haben Sie nicht einen Rat für uns? Was war dieser komische Pickel, er hatte vorher und nachher noch nie so etwas. Sind die Symptome meines Freundes erklärbar, oder kann es doch etwas anderes sein, als der Abstrich auf den ersten Blick zeigt?
Ich bitte sie nun nochmals inständig uns zu helfen, da wir auf dem Land wohnen, und die Ärzte in unserer Gegend uns bis jetzt alleine gelassen haben, oder uns nicht helfen konnten. Wir wollen ja nur wissen, was wir weiterhin machen sollen, denn das alles belastet uns
mittlerweile sehr!

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19.02.2003, 05:13 Uhr
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<p>Hallo Ihr Beiden!
Ich habe eure Geschichte gelesen und wollte euch nur mein Mitgefühl ausdrücken.
Ich kann mir sehr gut vorstellen wie belastend so etwas ist.
Ich hoffe euch beiden wird bald geholfen.
Ich drücke euch die Daumen das ihr beide bald wieder fit seit!!!!
Liebe Grüsse und alles Gute
Mel

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20.02.2003, 03:45 Uhr
Antwort

<p>Hallo ihr beiden, <p>wenn ich Euch einen Rat geben darf, sucht Euch einen anderen Arzt!
Bevor ein Medikament aufgeschrieben wird, macht man einen Abstrich, damit man weiß, wogegen man behandelt. !!! <p>Ich kann Euch auch nicht sagen, wie ihr weiterzubehandeln seid. Würde aber doch vorschlagen, dass ihr mal einen Tag Urlaub investiert und zu einem Spezialisten geht, der bei Euch irgendwie erreichbar ist. Fr. Dr. Oppelt kann Euch sicher einen empfehlen. Sie kann aber auch keine Ferndiagnose stellen, das kann nur ein Mikroskop UND ein Labortest Eures Abstriches. Dann müßt ihr konsequent gegen die Bakterien behandelt werden. <p>Ein komischer Geruch deutet meistens daraufhin, dass Bakterien im Spiel sind, denn ein Pilz riecht nicht.
Laßt auch eine Spermaprobe untersuchen. Das kann auch weiteren Aufschluss geben.
Im übrigen denke ich nicht, aber ich bin kein Arzt, dass Streptokokken in einem Abstrich normal sind. <p>Mein einziger Rat ist, wendet Euch an einem Spezialisten für genitale Infektionen z.B. einen an einer Uniklinik oder so. Nehmt den Weg auf Euch und laßt Euch kompetent helfen. <p>Ich wünsche Euch viel Glück.

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24.02.2003, 01:44 Uhr
Antwort

<p>Sehr geehrte Fragestellerin, <p>anhand der sehr exakten Beschreibung kann ich leider keine Ferndiagnose stellen. Allerdings deutet der Geruch, der immer wieder auftritt auf eine bakteriell verursachte Infektion hin.
Meine Empfehlung lautet:
Ihr Freund sollte sich bei einem Urologen vorstellen und einen Abstrich aus der Harnröhre entnehmen lassen und auch Sperma oder Prostatasekret bakteriologisch untersuchen lassen. Denn bei Männern ist der Glansabstrich häufig unauffällig und doch liegt eine Infektion vor, die sie auch beim GV an die Partnerin weitergeben können.
Dann sollte man ganz gezielt behandeln. Und Sie sollten ebenfalls mitbehandeln. Anschließend sollten Sie für ca. 3 Wochen Milchsäurebakterien (Döderlein med, Vagiflor) verwenden, um die Scheidenschleimhaut wieder etwas aufzubauen. Bis die Behandlung abgeschlossen ist sollten Sie für den GV Kondome verwenden.
Alles Gute !!! Dr. Anja Oppelt